Mittwoch, 28. Juni 2017

... und das Reisen startet!

Die letzten Tage in Brisbane sind vorbei, meine Wohnung ging bis zum 25. Juni, wo ich vorgestern ausgezogen bin. Vor zwei Wochen schrieb ich noch 3 Klausuren und die letzte Woche wurde hauptsächlich verabschieden von Freunden genutzt, teilweise auch zum Planen meiner Reisen und dem Putzen und Packen. Momentan sitze ich am Flughafen in Brisbane, werde hier hoffentlich noch 3 bis 4 Stunden Schlaf finden und dann geht es morgen früh um 6:30 los Richtung Auckland, Neuseeland. Ich nutze jetzt nochmal die Gelegenheit ein bisschen über meine Kurse zu schreiben, da langsam die ersten Noten/Punktzahlen eintrudeln.

Ich hatte im Semester 4 Kurse belegt, was äquivalent zu einem 30-Credits Semester in Europa ist. Die Kurse drehten sich alle um Informatik und 3 von den 4 genauer um Künstliche Intelligenz. Im folgenden gehe ich kurz ins Detail zu den einzelnen Kursen, wen das langweilt kann ans Ende springen, wo ich einen kurzen Ausblick auf meine Reisevorhaben gebe:

Programming Language Theory: Dieser Kurs behandelte hauptsächlicher Compiler und deren Funktionsweisen. Das interessante an dem Kurs war, dass es eigentlich gar keine richtige Vorlesung gab, sondern nur einen sogenannten Workshop und ein Practical (Übung). Über das ganze Semester wurde in einem Team zusammen gearbeitet und ich bin recht froh mit sehr kompetenten Leuten im Team gewesen zu sein. Eine Ausnahme war dabei und die hat mir gezeigt wie grausig es hätte laufen können wären es mehr als einer gewesen. In den Gruppen haben wir dann einen Compiler selbst entwickelt für die Sprache JavaScript (welche eigentlich eine Skript- und keine kompilierende Sprache ist). Dies hat auch weitestgehend recht gut geklappt, in den Workshops wurden kurz neue Techniken und Methoden angesprochen, danach die Teamarbeit koordiniert und in den Practicals dann an den zugeordneten Aufgaben gearbeitet. Bewertet wird der Kurs dann über ein Portfolio, welches jeder einreicht und bei mir anscheinend ganz in Ordnung war, obwohl ich es mitten im Urlaub angefertigt habe. Eine Klausur gabs auch, von der ich noch keine Ergebnisse hab aber eher mäßig lief.

Artificial Intelligence: Dieser Kurs ist eigentlich für Drittsemester im Bachelor, was an der RWTH nichts unbedingt heißen muss, hier aber mit Abstand der einfachste Kurs war und damit auch ein bisschen enttäuschend, da für mich nur wenig neue Sachen angesprochen wurden und ich bestimmte Themen vermisst habe. Es gab hier zwei Klausuren in denen es kein Problem war volle Punktzahl zu holen und zwei Assessments/Mini-Projekte, welche eigentlich auch ganz gut liefen. Die Assessments wurden in Gruppen von 3 bearbeitet, was das ganze auch relativ entspannt machte.

Machine Learning: In diesem Kurs wurde leider nicht viele in die Tiefe, dafür in die Breite gegangen. Ein paar der Machine Learning Techniken kannte ich schon, andere waren neu und das meiste was an Tiefgang fehlte habe ich mir bei der Klausurvorbereitung angeeignet. Schade finde ich, dass neuronale Netze nur sehr kurz und oberflächlich abgehandelt wurden, wo das für mich ein besonders interessantes Gebiet ist. Zum Glück konnte ich in dem Final Project dann Convolutional Networks zur mathematischen Symbolerkennung verwenden, unser Projekt bestand nämlich darin, ein Formel-Erkenner zu programmieren. Neben diesem gabs auch wieder 2 Assessments und eine Klausur auf dessen Ergebnisse ich noch warte.

Data Mining Technology and Applications: Dieses Fach hatte teilweise Überschneidungen mit Machine Learning und hat viele Sachen leider auch nur sehr oberflächlich behandelt. Außerdem mussten wir für die Projekte mit SAS Miner Enterprise arbeiten, ein extrem umfangreiches, kommerzielles Tool zur Datenanalyse. Dieses Tool ist zwar recht einfach zu lernen, ein Drag&Drop-System um ein Fluss-Diagram der Auswertungsschritte zu erstellen, aber für mich als Code-Liebhaber nicht das Gelbe vom Ei, da man doch nur eingeschränkten Spielraum hat. Auch hier wieder 2 Assessments und 2 Klausuren, insgesamt alles recht einfach.

Zu den Assessments und Projekten muss man im Allgemeinen sagen, dass diese extrem viel Zeit fressen. Es muss immer ein Report angefertigt werden in einer Gruppe von 3 Personen. Dadurch das diese Reports in der Freizeit angefertigt werden tendierte ich häufig dazu noch an vielen kleinen Dingen rumzufeilen was extrem viel Zeit kostete. Da macht der Perfektionist in mir das Leben schwer mit einer Aufgabe abzuschließen, sodass ich für mich persönlich feststellen muss, dass Klausuren auf jeden Fall eher für mich sind.


Nachdem die Uni-Kurse jetzt abgehandelt sind möchte ich euch noch kurz über meine sehr groben Reisepläne informieren. Ich war seid Sonntag Mittag bei Freunden an der Sunshine Coast (etwas nördlich von Brisbane), welche dort auf einem Studentengelände leben und in einer Woche auch ausziehen werden. Da sie sehr nah am Strand sind haben sich viele Boards gebraucht gekauft und waren öfters surfen, sodass ich auch nochmal die Gelegenheit und das Board eines Freundes ergriff um nochmal ein bisschen an meinen (nicht vorhandenen) Surfskills zu arbeiten. Heute hat es schon relativ gut geklappt ;)


Heute Abend bin ich dann zurück nach Brisbane gefahren, recht spät aber erst sodass eine Unterkunft in der Stadt sich kaum gelohnt hätte, da mein Flug morgen um 6:30 los geht. Deswegen hab ich mir vorgenommen, am Flughafen zu schlafen und natürlich gibt es auch dafür Internetseiten mit Bewertungen, Tipps und Tricks. Ich hoffe, dass ich hier meine 4 Stunden schlaf kriege, dann im Flugzeug nochmal 3 Stunden schlafe und damit den kürzeren Tag (2h Zeitverschiebung) in Auckland durchhalte. Momentan habe ich in Neuseeland nur in Auckland mich drei Nächte in ein Hostel einquartiert. Mein Plan ist für ungefähr dreieinhalb Wochen mit einem der Backpacker-Bus-Netzwerke durch Neuseeland von Hostel zu Hostel zu reisen. Meine (sich noch entwickelnden Reisepläne) könnt ihr hier mitverfolgen.

Mein Rückflug auch wieder von Auckland aus geht am 20. Juli mit kurzem Stopp in Sydney nach Bali, wo ich dann noch mal ein bisschen entspannen möchte für wenig Geld und Wärme und Sonne tanken werde nach dem doch recht kalten Winter in Neuseeland. Von dort gehts am 6. August wieder zurück nach Brisbane, wo ich dann endlich meine Freundin wiedersehen werde und wir dann unsere gemeinsame Tour entlang der Ostküste Richtung Cairns starten. Da dies eine sehr beliebte Tour ist, machen es fast alle mein Freunde aus Brisbane jetzt nach dem Semester, was der Grund dafür ist, wieso ich aktuell alleine unterwegs bin (aber hoffentlich/sicherlich nicht für lange).

Nun muss ich mir aber mal ein Schlafplatz suchen.
Liebe Grüße :)

Freitag, 9. Juni 2017

Das Semester geht zu Ende ...

... endlich. Der letzte Monat war doch sehr durch universitäre Angelegenheiten dominiert, diese waren hauptsächlich schriftliche Abgaben. Dies sorgte zum einen dafür, dass ich nicht allzu viel Zeit übrig hatte, zum anderen auch keine großen Aktivitäten aufgenommen habe, sodass dieser Blog extrem gelitten hat über diese Zeitspanne. Rückblickend bin ich doch überrascht, wie viele kleine Aktivitäten sich doch noch angesammelt haben über die sich berichten lässt :)

Zum einen war da der Google Code Jam, von dem ich bereits erzählt hatte. Ich habe es dieses Jahr im letzten Anlauf doch noch in die zweite Runde geschafft und diese dann prompt auch noch überwunden, sodass ich übermorgen gegen die besten 500 Programmierer weltweit in der letzten Online-Runde dieses Wettbewerbs antreten werde.

Mit Freunden war ich jetzt schon einige Male auf dem Street Food Market in Brisbane (leider keine Fotos gemacht). Dieser ist im Industriegebiet angesiedelt, findet jedes Wochenende am Abend statt und besteht aus vielen kleinen Imbissbuden mit verschiedensten Gerichten und ein paar Bühnen mit Künstlern, hauptsächlich Bands, ab und zu auch Tanz und Akrobatik. Es ist eine sehr gemütliche und gesellige Stimmung und das Essen schmeckt extrem gut, wenn auch ein bisschen teuer. Japanische Pizza (ist keine richtige Pizza) kann ich sehr empfehlen.

Dann war mal wieder ein Nationalpark dran, einer in der Nähe, der Springbrook an der Gold Coast. Da dieser recht groß ist, bin ich hier sogar zwei mal gewesen und das zweite Mal hat sich auch definitiv gelohnt... Es war besseres Wetter, die Natur mit den Felsvorsprüngen und Schluchten waren interessanter und die Wasserfälle noch schöner. Nur von der Tierwelt hat man in dem dichten Regenwald nicht so viel mitbekommen. Nach dem zweiten Besuch sind wir nachmittags auch noch weiter gefahren zu einem Beach Ultimate Turnier an der Gold Coast, wo ein Freund (sein kompletter Name unterscheidet sich in nur einem einzigen Buchstaben von meinem, was ein bisschen für Verwirrung gesorgt hat am Anfang des Semesters, insbesondere weil wir beide von der RWTH kommen) Turnierteilnehmer war. (Der Text geht am Ende der Collage weiter ;)




 







An ein paar Abenden war ich dann noch mit Freunden unterwegs, Billiard, Bowling, etc. spielen. Ein mega gutes Studentenangebot, welches es anscheinend jeden Mittwoch gibt, haben wir erst vor 3 Wochen entdeckt. Für 15$ = 10€ den ganzen Abend lang kostenlos Bowlen, Lasertaggen, Karaoke singen und Billiard spielen ... ziemlich genial. Das erste Mal also auch Lasertag gespielt und total versagt :D

Letztes Wochenende haben wir dann noch Leute besucht die an der Sunshine Coast University studieren. Da fühlt sich das Studentenleben sehr amerikanisch an, die Stadt hat sich die letzten 20 Jahre komplett um die neugegründete Universität gebildet, die Studenten leben fast alle auf Studentengeländen mit einzelnen Bungalows und Apartments, ausgestattet mit Tennis- und Beachvolleyballfeldern, Gyms und einem Pool. Am Samstag fand dort ein großes Volleyballturnier statt, an welchem wir als einziges auswärtiges Team teilnehmen durften. Wir haben die Gruppenphase überstanden und das erste K.O.-Spiel nur recht knapp verloren, würde also mal behaupten recht erfolgreich dafür das wir kein Volleyballplatz vor der Tür hatten die letzten vier Monate. Am Sonntag haben wir dann einen Ausflug in den nahegelegenen Noosa Nationalpark unternommen. Die Natur selbst ist dort nicht so aufregend, aber die Strände und Buchten sind atemberaubend. Das Wasser ist unfassbar klar, Stein- und Sandstrände wechseln sich auf kurzer Distanz mit Klippen ab und der Anzahl an Surfern und Wellen nach zu urteilen ein wares Surferparadies. Bilder hiervon haben leider andere geschossen, werden also noch nachgereicht ;)
 
Nächste Woche stehen noch Klausuren an und ich bin dabei ein paar Reisepläne für danach aufzustellen, werde dann hoffentlich in nicht allzu langer Zeit nochmal berichten und dann auch noch mehr Details über die schriftlichen Assessments geben, welche ich jetzt ganz ausgelassen habe und ein paar davon doch ganz interessant waren. Für heute ist aber genug und ich verkrampfe hier gerade nicht allzu viele Tippfehler zu machen, da ich meine Tastatur auf die Englische umgestellt habe (zum Programmieren und Schreiben auf Englisch ist diese nämlich wesentlich angenehmer).

Liebe Grüße nach Hause :)